Ernährung

Es gibt keine besondere Heildiät für Venenkranke.
Eine abwechslungsreiche Mischkost ist die beste Empfehlung.

Übergewicht hat für die Auswirkung venöser Erkrankungen große Bedeutung: Es verstärkt die chronische venöse Stauung. In der Phase nach einer Operation oder bei Bettlägerigkeit fördert es die Neigung zur Thrombose. Auch beim postthrombotischen Syndrom ist die Gefährdung größer als bei Normalgewicht.

Schon Gewichtsabnahme allein kann bestehende Schäden mindern und beispielsweise die Abheilung eines offenen Beines (Ulkus cruris) beschleunigen. Für den übergewichtigen Venenkranken bedeutet daher Gewichtsabnahme eine wesentliche Chance, sein Leiden positiv zu beeinflussen.

Glauben Sie nicht an Wunderdiäten! Es ist nicht möglich, in einer Woche mehrere Kilo Fettgewebe zu verlieren. Derartige Gewichtsverluste beruhen hauptsächlich auf der Ausscheidung von Wasser. Beine mit empfindlichen Venen können durch starken Wasserverlust, wie etwa nach einem Reistag, schmerzen. An solchen Diättagen sollte man die Beine komprimieren und viel gehen.

Genussmittel: Kaffee, Tee, Alkohol

Oft wird von Venenkranken nach der Verträglichkeit und Schädlichkeit der Genussmittel Kaffee, Tee und Alkohol gefragt. Dazu lässt sich allgemein nach Paracelsus sagen: Es ist die Dosis, die einen Stoff zum Gift macht.

Unter den Genussmitteln ist Kaffee sicher das geringste ›Gift‹. Ob man den Tee dem Kaffee vorzieht, ist eine Frage der Verträglichkeit und des persönlichen Geschmacks und hat keine Bedeutung für die Venen. Es gibt im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin kaum Gründe, vom Kaffee- oder Tee-Genuss abzuraten.

Beim Alkohol hängt die Schädlichkeit von der Menge ab. Chronischer Alkoholgenuss führt indirekt über die Schädigung der Leber zu Störungen im Gerinnungssystem des Blutes und kann die Entstehung von Venenerkrankungen beeinflussen. Alkohol bewirkt zwar eine Erweiterung der Gefäße (er bekommt daher den Patienten mit ausgedehnten Krampfadern nicht besonders gut), er hat aber keinen direkten schädlichen Einfluss auf die Venen.

Nach dem Genuss gewisser Rotweine, wie Burgunder und Bordeaux, klagen manche Patienten über schwere Beine. Von Weißwein, Bier oder Schnaps ist uns diese Wirkung nicht bekannt. Wichtig erscheint uns, in fröhlicher Runde nicht zulange mit abgewinkelten Beinen auf weichen Polstern zu sitzen oder danach zumindest vor der Nachtruhe noch einen kleinen Spaziergang zu machen, um die Beine zu entstauen.